INHALT
Beim Bohren in der Nähe von Steckdosen oder eines Lichtschalters gilt immer besondere Vorsicht. Dabei unterscheidet man hier zunächst einmal zwischen Altbau und Neubau. Beim Neubau kann man sich zumeist auf die sogenannten Installationszonen verlassen. Beim Altbau ist es grundsätzlich ratsam, niemals ohne Prüfgerät zu arbeiten. Zu groß ist die Gefahr, in einen Stromkreis zu bohren.
Bohren im Neubau
Das Verlegen der Elektroinstallationen in Wohnungen und Häusern im Neubau geschieht nach festgelegten Normen. Zu finden sind diese Normen in der DIN 18015-3 sowie in der ÖVE/ÖNORM E8015-3.
Die DIN 18015-3 und ÖVE/ÖNORM E 8015-3 tragen denselben Titel: „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 3: Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel.“ Diese Normen gelten jedoch nur als Vorschläge – sind also keine gesetzliche Vorgabe.
Eine alte Heimwerker-Regel besagt: Wer bohrt, hat immer Schuld. Ganz gleich, ob die Elektroinstallation normgerecht verlegt wurde oder nicht. Man sollte daher schon sehr genau wissen, wann man wo in welche Wand bohrt.
Fachmänner arbeiten grundsätzlich nach den aktuell geltenden Normen. Das gibt eine gewisse Sicherheit beim Bohren in fachmännisch ausgeführten Neubauten. 100%ig darauf verlassen, dass nach den deutschen oder österreichischen Standards gearbeitet wurde, kann man sich jedoch nicht. Aber es gibt auch eine Möglichkeit, um ganz sicher zu gehen. Dazu weiter unten im Text mehr.
Installationszonen: So werden Elektroinstallationen verlegt
Im Normfall verlaufen die Kabel parallel an der Decke oder am Boden. Von dort aus zweigen sie in Richtung Steckdose oder Lichtschalter ab. Leitungen werden also im Regelfall nur waagrecht oder senkrecht verlegt.
Wo sich die Verlegezonen befinden hängt auch von der Räumlichkeit ab. Es gibt jene Räume, in denen es in der Regel nur eine einzige Verlegezone gibt – und es gibt wiederum andere Räume, in denen es zwei, oder sogar drei Verlegezonen gibt.
Eine einzige Verlegezone: Das Badezimmer
Im Badezimmer verlegen Fachmänner die Leitungen immer von oben nach unten. Man spricht in diesem Fall von der Oberen Installationszone. Diese waagrechte Zone befindet sich in einem Abstand von
15 – 45 cm unterhalb der Decke.
Die Breite der Oberen Installationszone beträgt
maximal 30 cm.
Ein sehr aufschlussreiches Bild der Installationszone im Badezimmer stellt der Bau- und Gartenmarkt Hornbach auf seiner Website zur Verfügung.
Merksatz:
Obere Installationszone = waagrechte Installationszone:
15 – 45 cm unterhalb der Decke
max. 30 cm breit
Zwei Verlegezonen: Der Wohnraum
Im Wohnzimmer oder Schlafzimmer befinden sich in der Regel zwei waagrechte Installationszonen. Diese verlaufen jeweils
15 – 45 cm unterhalb der Decke – und dazu auch noch oberhalb des Bodens.
Von diesen waagrechten Zonen zweigen die Kabel nach unten oder nach oben in Richtung Steckdose oder Lichtschalter ab. Die Abstände der Oberen Installationszone befinden sich wieder
15 – 45 cm unterhalb der Decke / oberhalb des Bodens.
Die Breite von
maximal 30 cm
bleibt bei waagrechten Installationen immer gleich.
Drei Verlegezonen: Küche und Arbeitsraum
In Räumen mit Arbeitsfläche verlegt der Fachmann innerhalb dreier Installationszonen:
- Obere Installationszone
- Mittlere Installationszone
- Untere Installationszone
Die Mittlere Installationszone verläuft
100 – 130 cm oberhalb des Fußbodens.
Die Breite von
maximal 30 cm
verändert sich bei der waagrechten Installation niemals.
Merksatz:
Mittlere Installationszone = waagrechte Installationszone
100 - 130 cm oberhalb des Bodens
max. 30 cm breit

Senkrechte Installationszonen
Die Abzweigungen von Decke oder Boden nennt man senkrechte Installationszonen. Sie verlaufen von oben oder von unten in Richtung Steckdose oder Lichtschalter. Sie werden
15 – 30 cm seitlich von Ecken, Kanten, Fenstern und Türen
verlegt und sind
maximal 20 cm breit.
Merksatz:
Senkrechte Installationszone:
15 – 30 cm seitlicher Abstand
max. 20 cm breit
Ein Beispiel: Hier bohrt Opa Knox rechts unterhalb der Steckdose. In der Küche verlaufen drei Installationszonen. Die Bohrung liegt gerade außerhalb der senkrechten Installationszone.

Opa Knox-Tipp:
Wer sichergehen will, ob die Kabel von oben oder von unten in die Steckdose laufen, der schaltet den Hauptschalter im Sicherungskasten ab und öffnet – erst danach! – die Steckdose. Im Inneren sieht man sofort, von wo die Leitungen in die Steckdose führen.
Bohren im Altbau
Beim Altbau ist es in vielen Fällen nicht abschätzbar, wie die Kabel verlegt wurden. Hier sollte man vor dem Bohren mit einem Ortungsgerät für absolute Sicherheit sorgen.
Tipp:
Erfahren Sie hier, worauf es beim
Bohren im Altbau sonst noch ankommt.
Der Besitz eines solchen Gerätes ist immer ein Gewinn – auch für jene, die im Neubau wohnen. Denn nur mit einem solchen Ortungsgerät kann man sich beim Bohren wirklich sicher sein. Qualitativ hochwertige Ortungsgeräte detektieren nicht nur Stromleitungen, sondern auch Holz und Metall.
WO VERLINKEN WIR HIN?
Mit dem hochgestellten Euro-Symbol€ kennzeichnen wir Links, die auf Produkte externer Shops verweisen. Ein Klick auf einen in dieser Weise gekennzeichneten Link bringt uns eine kleine Vergütung vom jeweiligen Shop ein. Der Preis ändert sich für dich dadurch nicht. Du hilfst uns aber damit, unsere Heimwerkerseite weiterhin kostenlos anbieten zu können. Danke!
Bildquellen:
„Verlegezonen im Wohnraum, Vorzugsmaß als Strichlinie“ @ commons.wikimedia / Fabian
„Verlegezonen in Räumen mit Arbeitsflächen vor den Wänden“ @ commons.wikimedia / Fabian
Mehr Informationen zum Thema Installationszonen
Wikipedia – Installationszonen
Hornbach – Sicherheit beim Arbeiten mit Strom
Baunetzwissen – Leitungsverlegung und Installationszonen