Zu den mitunter unliebsamsten Aufgaben eines Heimwerkers gehört das Bohren in die Decke. In der Regel kommen Sie darum aber nicht herum, wenn Sie beispielsweise eine Lampe über dem Esstisch montieren möchten.
Schritt für Schritt zum perfekten Loch in der Decke
Im ersten Schritt prüfen Sie den Untergrund und wählen den entsprechenden Bohrer, das entsprechende Bohrverfahren sowie die Bohrergröße und den Dübel.
Gerade für massive Decken benötigen Sie einen leistungsstarken Bohrer. Um festzustellen, ob es sich um eine Leichtbau- oder Massivdecke handelt, klopfen Sie das Material mit einem Hammer ab. Sie hören am Ton, worum es sich handelt: Leichtbaudecken klingen dumpf und tief, Massivdecken klingen heller.
Welcher Bohrer ist der richtige?
Um in die Decke zu bohren, benötigen Sie in der Regel eine Schlagbohrmaschine, bei Betonwänden kommen Sie an einem Bohrhammer nicht vorbei.
Löcher vorbohren
Jetzt können Sie die Löcher an der Decke markieren und das Loch vorbohren. Wer nicht weiß, wie elektrische Leitungen verlaufen, der orientiert sich dabei an den Installationszonen – sofern er in einem Neubau wohnt. Im Altbau nutzen die Installationszonen wenig. Hier muss mittels Ortungsgerät (für spannungsführende Leitungen) geprüft werden.
Messen Sie Abstände genau aus, sollten Sie mehr als ein Loch benötigen. Bei porösen Altbaudecken beginnen Sie idealerweise mit einer kleineren Bohrergröße. Bröckelt das Material, so hilft nur noch Spachtelmasse. Zu groß geratene Löcher kann man mit Streichhölzern stopfen, um die Dübel im Anschluss zu befestigen.
In die Betondecke bohren – gar nicht so einfach, wie man denkt (auch trotz des richtigen Bohrers)
Anfänger haben oft das Problem, beim Bohren in Beton abzurutschen. Um das zu verhindern, hilft es, das Bohrloch zunächst mit einem alten Bohrer oder einer alten Schraube zu markieren – dazu einfach mit dem Hammer eine erste Vertiefung einschlagen. Diese Vertiefung sorgt dafür, dass man beim Bohren in die Betondecke nicht abrutscht / wegdreht.
Achtung! Erhöhen Sie die Geschwindigkeit des Bohrhammers erst, wenn die Bohrspitze einen sicheren Halt bekommen hat. Jetzt kann der Dübel seinen Platz finden, wobei Sie auch hier mit einem Hammer etwas nachhelfen können.
Bohren im Altbau – Besonderheiten spezieller Decken
In einem Altbau gelten mitunter besondere Regelungen – völlig anders als in modernen Bauten. Normierungen gibt es hier keine – und wer eine Lampe an der Decke anbringen möchte, der braucht beinahe Spezialwissen. Löcher in den Altbau zu bohren ist oftmals ein Problem und gerade Anfängern fällt es schwer, ein Loch in passender Größe zu bohren.
Unser Tipp: Besorgen Sie sich spezielle Altbaudübel aus dem Baumarkt, auch wenn diese mitunter etwas teurer in der Anschaffung sind.
Auf keinen Fall sollten Sie direkt mit einem Bohrhammer an Ihr Projekt gehen. Akku-Schlagbohrmaschinen genügen meist, da das Mauerwerk eines Altbaus besonders weich ist.
Bohrungen in Stahlbeton richtig ausführen
In Stahlbeton mit dem Bohrhammer bohren
Stahlbeton lässt sich genauso bohren, wie es bei herkömmlichen Wänden der Fall ist. Wie gewohnt stellen Sie zunächst sicher, dass an der Bohrstelle keine Leitungen liegen. Sie zeichnen das Loch vor und setzen den Bohrhammer samt Steinbohrer an.
So gehen Sie vor…
Beginnen Sie auch hier, langsam zu bohren und üben Sie etwas Druck auf die Maschine aus. Bohren Sie bis zur gewünschten Tiefe. Mitunter müssen Sie den Tiefenanschlag an der Bohrmaschine individuell einstellen. Jetzt können Sie auch hier einen Dübel nutzen und die benötigte Schraube in der Wand oder in der Decke befestigen.
Tipp: Benutzen Sie beim Bohren eine Schutzbrille, da hier kleine Stahlteilchen schnell in die Augen fliegen können. Bei leistungsstarken Bohrern sollten Sie zudem darauf achten, sich lange Haare wegzubinden. Und natürlich kann das Bohren in Stahl auch etwas lauter werden, als bei anderen Wänden. Ein Lärmschutzkopfhörer schafft Abhilfe.
Installations- und Verlegezonen im Alt- und Neubau
In modernen Wohnungen ziehen Sie in der Regel nicht ohne einen Installationsplan ein und wissen somit genau über die Zustände und Umstände der Wände und Decken Bescheid. Beziehen Sie hingegen einen Altbau, werden Sie kaum eine Ahnung davon bekommen, wie es um das Gebäude bestellt ist. Auch haben Sie dann keine Richtwerte, was Rohre, Kabel und Stromleitungen betreffen.
In einem Neubau können Sie davon ausgehen, dass Leitungen stets vom Schalter senkrecht oder waagerecht verlaufen. Kabel werden dabei in einem Abstand von 30 Zentimetern zur Decke oder zum Boden verlegt. Rohre und Kabel liegen also innerhalb dieser Installationszonen.
Ortungsgerät zulegen!
Heißt im Klartext: Für Bohrungen in einem Altbau brauchen Sie ein Ortungsgerät für stromführende Leitungen. Die Anschaffung lohnt sich – Sie werden das Gerät häufiger brauchen.
Bohren in der Nähe einer Steckdose
Wer in der Nähe einer Steckdose oder eines Lichtschalters bohren will, der sollte unbedingt vorsichtig und mit Respekt an die Sache herangehen. Während Sie sich im Neubau auf die Installationszonen aus dem Plan verlassen können, gilt dies nicht für Altbauten. Gehen wir nun von einem Neubau aus, so können Sie auf die einzelnen Verlegezonen achten, was Leitungen betrifft.
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Tipp: Wer sich dennoch unsicher mit all den verschiedenen Regelungen der Installationszonen im Neubau, der kann natürlich auch hier ein Ortungsgerät verwenden. Hochwertige Geräte detektieren neben Stromleitungen auch Holz und Metall.
Die meisten Bohrungen in der Decke finden aus dem einfachen Grund statt, weil dort eine Lampe montiert werden soll. Wurde das Loch gebohrt und die Lampe soll nun zum Einsatz kommen, sollten Sie zunächst die Sicherungen herausdrehen und nicht nur den Lichtschalter ausschalten. Prüfen Sie mit einem Phasenprüfer, ob auch wirklich kein Strom mehr fließt. Durch das Anbringen einer Lüsterklemme können Sie die Kabel der Lampe mit denen aus der Decke verbinden.
Kabel verbinden: Schnelle Tipps
Berücksichtigen bei der Installation die verschiedenen Farben der Kabel. Die Erdung ist in der Regel grüngelb. Für die Stromleitung ist das braune oder schwarze Kabel zuständig und das blaue oder graue Kabel leitet den Strom von der Lampe weg. Nun brauchen Sie nur noch alle Kabel mit den passenden Farben verbinden und die Lampe final befestigen. Mehr zum Thema Stromkabel verbinden lesen Sie in unserem Guide „Pendelleuchte montieren“.
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